Terrasse bauen: So legen Sie in wenigen Schritten eine Terrasse an

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Die Terrasse ist unser „Wohnzimmer im Garten“. Hier lässt es sich wunderbar zusammen essen, entspannen und einfach das Draussensein geniessen. Eine Terrasse zu bauen stellt viele Hausbesitzer jedoch vor eine Herausforderung. Hier erfahren Sie in einfachen Schritten, wie Sie eine Terrasse selbst bauen können.

Terrasse anlegen: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Eine Terrasse anzulegen ist also gar nicht so einfach. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und guter Planung sollten es aber auch Laien schaffen. Hier noch die Checkliste, über alles, das Sie unbedingt beachten müssen:

  • Die Terrasse braucht ca. 2 % Gefälle, damit das Wasser abfliessen kann.
  • Stabiler Untergrund aus verdichtetem Schotter (der auch als Frostschutzmaterial fungiert)
  • Splittschicht darüber, damit Wasser schneller versickert
  • Exakte Planung im Vorfeld: genaue Fläche, Material, wie viele Platten bzw. Dielen, welche Unterkonstruktion, welches Verlegemuster etc.
  • Die Arbeitszeit nicht unterschätzen
  • Schützen Sie die Hauswand mit Noppenfolie: Dafür die Noppenfolie an die Hauswand legen und unten mit Schotter beschweren.
  • Abstand zwischen den Dielen sowie Diele und Wand einhalten (mind. 7 Millimeter), denn Holz und Kunststoff dehnen sich aus.
  • Holz im Anschluss pflegen

Das Material für die Terrasse: Holz, Stein oder WPC?

Wer eine Terrasse bauen möchte, muss sich im ersten Schritt für ein bestimmtes Material entscheiden. Grundsätzlich haben Sie hier die Wahl zwischen Holz, Stein und WPC.

Terrasse aus Holz: Vor- und Nachteile

Holzdielen verströmen ein besonders wohnliches und warmes Flair. Sie bieten ausserdem den Vorteil, dass sie sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht stark aufheizen. Somit sind sie auch im Sommer gut barfuss begehbar. Allerdings benötigt eine Terrasse aus Holz besonders viel Pflege und manche Holzarten neigen zur Splitterbildung. Im Vergleich zu anderen Materialien haben sie ebenfalls eine geringere Haltbarkeit und verfärben sich leicht durch Witterungseinflüsse.

Tropenhölzer wie Bangkirai oder Teak sind sehr robust, aber aus ökologischer Sicht bedenklich, da dafür der Regenwald gerodet werden muss. Hier sollten Sie zumindest auf ein FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten. Umweltfreundlicher sind heimische Holzarten wie Eiche oder Robinie. Mittels bestimmter Methoden (in Wachs tränken oder Thermobehandlung) lassen sich regionale Hölzer widerstandsfähiger machen.

Terrasse aus WPC: Vor- und Nachteile

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Das Material WPC ist eine Mischung aus Holz und Kunststoff (die Abkürzung „WPC“ steht für „Wood Plastic Composite“). Terrassen aus WPC werden immer beliebter, denn sie sind sehr langlebig, pflegeleicht und splitterfrei.

Im Gegensatz zu Holzdielen sind WPC-Dielen viel unempfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen. Allerdings ist auch hier mit einer leichten Verfärbung zu rechnen und WPC heizt sich bei Sonneneinstrahlung stärker auf. WPC-Dielen sind in zahlreichen Farben erhältlich, auf die typische Holzmusterung muss man aber verzichten.

Terrasse aus Stein: Vor- und Nachteile

Stein ist der robusteste aller Terrassenbeläge: Dieses Material ist formbeständig, trotzt jeder Witterung und ist jahrzehntelang haltbar. Der Nachteil ist jedoch, dass Steinterrassen in der Sonne sehr heiss werden und dann barfuss nicht begehbar sind.

Tipp: Wählen Sie helle Steine, diese heizen sich nicht so stark auf.

Stein wirkt weniger wohnlich als Holz oder WPC, das Material ist aber sehr pflegeleicht. Wenn Sie eine Steinterrasse wünschen, können Sie zwischen vielen verschiedenen Arten, Mustern und Designs wählen. Von Pflastersteinen über feines Steinzeug bis hin zu Naturstein oder Betonstein – Steinterrassen sind sehr vielfältig!

Die Planung der Terrasse

Bevor Sie sich daran machen, die Terrasse zu bauen, sollten Sie diese sehr sorgfältig planen. Eine akribische Planung lässt Sie schneller arbeiten und Sie vermeiden lästige Fehler. Legen Sie unbedingt eine Skizze an!

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Darüber sollten Sie sich Gedanken machen:

  • Form, Lage und Fläche der Terrasse: Legen Sie die genaue Fläche der Terrasse fest und messen Sie diese exakt aus. Fertigen Sie danach mit Bleistift und Lineal (oder digital) eine massstabsgetreue Zeichnung an.
  • Material: Entscheiden Sie, ob Ihre Terrasse aus Holz, Stein oder WPC bestehen soll.
  • Verlegebild: Je nach Material bieten sich unterschiedliche Muster an. So lassen sich Steinplatten beispielsweise im Reihen- oder Kreuzverband verlegen. Das Verlegebild ist auch abhängig von Grösse und Form der Terrasse. Sind Holzdielen kürzer als die Terrasse, so müssen mehrere aneinander gelegt werden.
  • Aufbau und Tiefe: Bestimmen Sie, welche Schichten für Ihre Terrasse notwendig sind und wie der genaue Aufbau aussehen soll. Anschliessend können Sie ausrechnen, wie tief Sie das Erdreich ausheben müssen.
  • Material- und Werkzeugbedarf: Berechnen Sie – aufbauend auf den obigen Punkten –, wie viel Material Sie von jeder Sorte benötigen. Schliesslich legen Sie noch eine Liste mit dem benötigten Werkzeug an.

Wie viel Zeit sollte eingeplant werden, um die Terrasse anzulegen?

Sie sollten nicht unterschätzen, wie viele Arbeitsschritte zum Bau einer Terrasse dazugehören! Ein Team aus 2-4 erfahrenen Handwerkern kann es in einem Tag schaffen. Wer zum ersten Mal eine Terrasse baut, sollte aber mehr Zeit einplanen.

Wenn Sie allein arbeiten, sollten Sie mindestens drei Arbeitstage veranschlagen. Die genaue Arbeitszeit hängt natürlich auch von der Art und Grösse der Terrasse ab. Fragen Sie am besten Freunde oder Verwandte um Hilfe, dann geht die Arbeit schneller von der Hand.

Diese Schritte müssen eingeplant werden:

  • Fläche abmessen, Skizze und Materialliste erstellen
  • Boden 15 bis 20 Zentimeter ausheben
  • Graben mit mehreren Schichten Schotter füllen und verdichten
  • Split verteilen
  • Bei Holzterrassen: Unterkonstruktion errichten
  • Steinplatten oder Dielen verlegen und gegebenenfalls zuschneiden
  • Bei Steinplatten: verfugen

Dieses Werkzeug brauchen Sie

Legen Sie vor der Arbeit das gesamte benötigte Werkzeug bereit. Geräte, die Sie nicht selbst besitzen, können Sie bei Bekannten oder im Baumarkt ausleihen.

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  • Schaufel
  • Spaten
  • Schubkarre
  • Richtschnur
  • Absperrband-Halterung
  • Wasserwaage
  • Maurerwinkel
  • Zollstock
  • Gummihammer
  • Mörtelkelle
  • Stampfer oder Rüttelplatte
  • Richtscheit
  • Geräte zum Schneiden der Steinplatten oder Holzdielen
  • Eventuell: Akkuschrauber
  • Eventuell: Plattenheber, Fugenkreuze, Isopads, Abstandhalter

Je nach der Art Ihres Terrassenprojekts kann es sein, dass Sie noch weiteres Werkzeug benötigen: zum Beispiel eine Transportkarre für die Steinplatten, ein Besen zum Einfegen der Fugen etc.

Terrasse selber bauen: Anleitung

Die Planung ist abgeschlossen, das Werkzeug und Material bereitgelegt: Nun geht es an die Arbeit! Je nachdem, ob Sie eine Terrasse aus Holz, Stein oder WPC bauen wollen, ist die Vorgehensweise ein wenig unterschiedlich.

Achtung

Die meisten Terrassen benötigen ein Gefälle (ca. 2 %), damit das Regenwasser ablaufen kann. Dieses sollte von der Hauswand weg zeigen, damit das Wasser nicht ins Haus läuft.


Holzterrasse selber bauen – So geht’s

  1. Fläche mit Schnur abspannen: An den Ecken der Terrassenfläche die Absperrband-Halter einschlagen und die Richtschnur daran befestigen. Stellen Sie mit dem Maurerwinkel jeweils rechte Winkel her.
  2. Erdreich ausheben: Von der geplanten Terrassenoberkante zum Erdboden messen. Alle notwendigen Schichten der Terrasse zusammenzählen. Aus diesen beiden Werten können Sie berechnen, wie viel Zentimeter Erdreich Sie ausheben müssen.
  3. Grube mit rund 20 Zentimeter Frostschutz (zum Beispiel Schotter) auffüllen: Den Schotter in Schichten auftragen und dazwischen immer wieder mit der Rüttelplatte verdichten.
  4. Schnüre in Längsrichtung nach Gefälle spannen: Schnüre bei der Hauswand auf die Höhe der geplanten Terrassen-Oberkante setzen. Dann das Schnurende etwas tiefer setzen (bei 2% Gefälle sind das 2 Zentimeter pro Meter).
  5. Dann ca. 4 Zentimeter Splitt auf der Fläche verteilen: Mit der Richtlatte abziehen, sodass keine Hohlräume entstehen. Dabei sollten Sie das Gefälle beachten und regelmässig nachmessen.
  6. Unkrautvlies über den Splitt legen.
  7. Einige Terrassenplatten als Fundament verlegen: Es muss nicht die gesamte Fläche mit Platten bedeckt sein. Die Terrassenplatten sollen jeweils unter den Balken der Unterkonstruktion liegen. Alternativ können Sie statt Terrassenplatten auch spezielle Fundamentsteine nehmen.
  8. Unterkonstruktion errichten: Die Balken für die Unterkonstruktion zuschneiden und mit dem Akkuschrauber auf den Fundamentsteinen befestigen. Zwischen angrenzenden Balken 1,5 Zentimeter Dehnungsabstand lassen. Dafür vorübergehend Isopads dazwischen klemmen.
  9. Holzdielen auf der Unterkonstruktion befestigen: Dazu Abstandhalter auf die Unterkonstruktion legen, dann die Holzdielen mit dem Akkuschrauber darauf befestigen. Zwischen Dielen und Hauswand müssen 1,5 Zentimeter Platz bleiben. Die Bretter an der Vorderseite der Terrasse zunächst überragen lassen. Am Schluss mit der Handkreissäge alle Dielen auf einmal kürzen. Dazu vorher eine Führungsschiene fixieren, damit die Kante exakt gerade wird.
  10. Mit weiteren Holzdielen die Umrandung einfassen. Zum Boden mindestens 2 Zentimeter Abstand lassen.
  11. Den offenen Schnittkanten der Holzdielen einen Schutzanstrich verpassen.

Terrasse aus Stein selber bauen – So geht‘s

  1. Fläche mit Schnur abspannen: Genaue Fläche der Terrasse abmessen und mit der Maurerschnur einfassen. Dabei mit dem Maurerwinkel rechte Winkel herstellen.
  2. Erdreich ausheben: Dazu zuerst alle Schichten der Terrasse zusammenzählen. Dann von der geplanten Oberkante zum Boden messen. Die Differenz müssen Sie ausheben.
  3. Schotter verteilen: Ungefähr 20 Zentimeter Frostschutzmaterial, wie z. B. Schotter oder Kies, verteilen. In mehreren Schichten auftragen und dazwischen mit dem Rüttler gut verdichten.
  4. Längsschnüre nach Gefälle ausrichten: Schnur bei der Hauswand in der Endhöhe der Terrasse befestigen. Das andere Ende etwas weiter unten anbringen, damit ein Gefälle entsteht (ca. 2 Zentimeter pro Meter für 2 % Gefälle).
  5. Randsteine verlegen: Dazu die Randsteine in Mörtel und ganz genau entlang der Schnur setzen.
  6. Höhe des Schotters angleichen: Der Abstand des Schotters zur Oberkante der Randsteine muss überall gleich sein.
  7. Splitt auftragen: Rund 4 Zentimeter Splitt verteilen und mit der Setzlatte abziehen.
  8. Terrassenplatten verlegen: Platten mit dem Plattenheber in das Splittbett legen. Gewünschten Abstand zu den Randsteinen bzw. zwischen den Platten mithilfe von Isopads und Fugenkreuzen einhalten. Alle Platten gemäss Verlegebild einsetzen. Gegebenenfalls Platten zuschneiden.
  9. Fugenkreuze und Isopads entfernen.
  10. Fugensplitt auf den Platten verteilen und mit einem Besen einfegen.

Zum Schluss: Terrasse hübsch gestalten

Bevor Sie erschöpft in einen weichen Gartensessel sinken können, müssen Sie die Terrasse noch wohnlich einrichten. Für geselliges Zusammensein bei Grillparty und Co. empfiehlt es sich, einen wetterfesten Gartentisch mit Stühlen aufzustellen. Dem gemeinsamen Abendessen im Grünen steht dann nichts mehr im Wege!

Wer es noch gemütlicher mag, investiert in eine behagliche Outdoor-Lounge aus Polstermöbeln. Einige dekorative Pflanzen, wie zum Beispiel Oliven- oder Zitronenbäume in Pflanzkübeln, runden das Bild ab. Jetzt gibt es nur noch eines zu tun Platz nehmen und geniessen!

 

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Bilder:

© Ozgur Coskun – stock.adobe.com
© WoGi – stock.adobe.com
© Marina Lohrbach – stock.adobe.com
© Dariusz Jarzabek – stock.adobe.com

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